Christliche Gruppe attackiert CSD-Teilnehmer:innen in Lübeck

CSD Lübeck queerfeindliche Attacke

Beim Christopher-Street-Day (CSD) in Lübeck am vergangenen Wochenende hat es queerfeindliche Attacken gegeben. Einer dieser Attacken ging offenbar von einer Gruppe namens „Christliche Botschaft mit Bezug auf aktuelle politische Themen“ aus.

Lübeck: CSD-Teilnehmer:innen wegen sexueller Orientierung beschimpft

Was ist beim CSD in Lübeck geschehen? Grundsätzlich könne die Veranstaltung am Freitag, 18., und Sonnabend, 19. August, als „fröhlich, augelassen und friedlich beschrieben werden“, so die Polizei in Lübeck. Und doch gab es Übergriffe, die nun nicht nur die Kripo, sondern auch den Verfassungsschutz auf den Plan gerufen haben. Einer dieser Vorfälle ereignete sich offenbar während der Demo zum CSD am Sonnabendmittag. Am Holstentorplatz sei es zu Auseinandersetzungen zwischen Demo-Teilnehmer:innen und der Gruppe „Christliche Botschaft mit Bezug auf aktuelle politische Themen“ gekommen. Einer der Teilnehmer:innen der Christen-Versammlung habe die Teilnehmer:innen der Demo wegen ihrer sexuellen Orientierung beschimpft, so Claudia Struck, Pressesprecherin der Polizei in Lübeck.

Erst Volksverhetzung, dann Körperverletzung

Ein 19-jähriger Mann aus Flensburg und ein 45-jähriger Mann aus Rostock hätten daraufhin Anzeige gegen einen 36-jährigen Mann aus Hamburg erstattet. Gegen den Hamburger ermittelt nun der Staatsschutz wegen des Verdachts der Volksverhetzung. „Die Beschimpfungen waren politisch motiviert“, erklärt Claudia Struck das Vorgehen. Später am Nachmittag stand der 36-jährige Hamburger dann wieder im Fokus: Gegen 16 Uhr sei es zu einer Rangelei gekommen, so die Polizei. Auch hier war der 36-Jährige beteiligt, dieses Mal aber als vermeintliches Opfer. Denn einem 29-jährigen Lübecker war wegen der andauernden Beschimpfungen offenbar der Geduldsfaden gerissen. Gegen ihn wird nun wegen des des Verdachts der Körperverletzung ermittelt.

Lübeck: Körperliche Attacke auf zwei Frauen

Bereits in der Nacht zu Sonnabend war es in Lübeck zu einer Auseinandersetzung gekommen, die wohl auch im Zusammenhang mit dem CSD steht. An der Untertrave im Bereich der Clemensstraße sind zwei 19 und 22 Jahre alte Frauen gegen 3 Uhr morgens von einem offenbar heterosexuellen Paar zunächst beschimpft, dann sogar geschlagen worden. Eine der Frauen erhielt dabei von einem Mann einen Faustschlag ins Gesicht. Die Täter konnten unerkannt entkommen.

Banner zerstört

Auch der Lübecker CSD-Verein ist Opfer von Gewalt geworden. Denn am Markt am Rathaus Lübeck, wo das Straßenfest zum CSD stattfand, sind Banner zur Veranstaltung zerstört worden.

Bei Gewalt: Anzeige erstatten!

„Wer Opfer von queerfeindlicher Gewalt wird, sollte sich nicht scheuen, Anzeige zu erstatten“, sagt Claudia Struck von der Polizei Lübeck. Entsprechende Anzeigen nähme jede Polizeidienststelle entgegen. Die Landespolizei in Schleswig-Holstein hat bereits 2018 eine Ansprechstelle für LSBTIQ* eingerichtet. Auch dort können Anzeigen erfolgen. Auf der Seite der Ansprechstelle ist auch beschrieben, wie Ihr Anzeigen ganz einfach online erstatten könnt.

 

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