Wegen lackierter Fingernägel: Männer in Kiel mit Messer attackiert

Messer Attacke Kiel

In Kiel sind in der Nacht von Freitag auf Sonnabend vier junge Männer mit Messern attackiert worden. Eines der Opfer trug lebensgefährliche Verletzungen davon. Grund für den Angriff waren offenbar lackierte Fingernägel bei einem der Männer. Die Polizei in Kiel tut sich aber schwer mit der Einordnung der Attacke als homophobe Straftat.

Angriff in der Straße Ziegelteich in Kiel

Der Angriff ereignete sich in der Nacht von Freitag auf Sonnabend gegen 1.30 Uhr in der Straße Ziegelteich / Lange Reihe. Drei Männer im Alter von 23 und 27 Jahren kamen offenbar gerade aus der Bar „Mum & Dad„. Auf der Straße trafen die Männer auf eine weitere Gruppe. Diese Gruppe beschimpfte die Bar-Gäste. „Einer der Männer trug lackierte Fingernägel, das war offenbar der Ausgangspunkt des Streits“, bestätigt Matthias Arends von der Polizeidirektion Kiel. Und, ja, es seien Beleidigungen gefallen wie „schwule Sau“, so Arends.

Eines der Opfer wird lebensgefährlich verletzt

Ein weiterer 23-Jähriger habe noch versucht, den Streit zu schlichten, so die Polizei. Aber das nützte nichts. Aus dem Streit entwickelte sich eine körperliche Auseinandersetzung. Und zumindest ein Tatverdächtiger habe ein Messer gehabt und es auch eingesetzt. Der Mann, der versucht hatte, den Streit zu schlichten, erlitt lebensbedrohliche Stichverletzungen am Oberkörper. Sein Zustand sei mittlerweile stabil, sagt die Polizei. Zwei Männer hatten nach dem Streit oberflächliche Schnittverletzungen, einem vierten wurde bei der Auseinandersetzung ins Gesicht geschlagen.

Polizei sieht Indizien für homophobe Straftat

Der Polizei Kiel liegen laut Arends Indizien für eine homophobe Straftat vor. „Die Ermittlungen laufen aber gerade erst an“, sagt Matthias Arends. „Da können wir noch gar nicht genau sagen, was der Hintergrund ist.“ Zudem seien die Opfer auch gar nicht der queeren Szene zuzuordnen. In den Sozialen Medien ist unterdessen ganz unumwunden von einer homophoben Straftat zu lesen. Viele queere Organisation haben ihr Mitgefühl bekundet. In Kiel fand am Montagabend sogar eine Mahnwache gegen Queerfeindlichkeit statt, zu der 700 Menschen erschienen sind.

Beschreibung der Tatverdächtigen, 2000 Euro Belohnung ausgesetzt

Die Tatverdächtigen werden als Mitte 20 und vermutlich südeuropäischer Herkunft beschrieben. Konkretere Angaben konnten bislang nicht gemacht werden. Zeuginnen und Zeugen, die noch nicht von der Polizei befragt wurden und die Angaben zum Hergang oder den Tatverdächtigen machen können, werden gebeten, sich unter 0431 / 160 3333 mit der Kriminalpolizei in Verbindung zu setzen. Die Staatsanwaltschaft Kiel hat für Hinweise, die zur Ermittlung und Ergreifung der Täter führen, eine Belohnung von 2.000 Euro ausgelobt.

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