„Maurice“: Schwuler Klassiker ist auf Blu Ray erschienen

Schwuler Klassiker

Das englische Drama „Maurice“ ist zum ersten Mal auf Blu Ray erschienen. Der Film von James Ivory („Call me by your name“) gilt als schwuler Klassiker, eine ganze Generation von Männern hat sich in den 1987 veröffentlichten Film verliebt.

Hugh Grant in seiner ersten Hauptrolle

Maurice Hall (James Wilby) und Clive Durham (Hugh Grant in seiner ersten Hauptrolle) studieren Anfang des 20. Jahrhunderts gemeinsam an der ehrwürdigen Cambridge Universität. Die Zeiten und die Regeln sind steif: Die Eltern werden noch gesiezt, gesellschaftliche Empfänge diktieren die Stellung, Homosexualität ist strafbar. Maurice und Clive verlieben sich ineinander, können ihre Liebe aber nur platonisch ausleben, immer darauf bedacht, nicht erwischt zu werden. Clive ist der Druck zu viel: Er heiratet halbherzig eine Frau. Maurice hingegen wählt einen anderen Weg: Er versucht, sein Schwulsein mit Hilfe eines Arztes (Ben Kingsley) in den Griff zu kriegen. Doch sein Herz bleibt bei Clive…

Macher von „Wiedersehen in Howards End“

Der amerikanische Regisseur, Produzent und Drehbuchautor James Ivory und sein Partner Ismael Merchant haben in den späten Achtziger- und frühen Neunzigerjahren viele historische Stoffe verfilmt, vor allem Bücher des englischen Autoren E.M. Foster. So entstanden Klassiker wie „Zimmer mit Aussicht“, „Wiedersehen in Howards End“ oder „Was vom Tage übrig blieb“. Im Mittelpunkt standen dabei immer Liebesbeziehungen in der steifen englischen Gesellschaft zu Anfang des 20. Jahrhunderts. 1987 wagte sich das Duo erstmals an einen schwulen Stoff. Gar nicht so leicht, denn die Nachlassverwalter des Autoren fürchteten, der Film könnte der Reputation E.M. Fosters schaden. Doch Ivory und Merchant konnten Überzeugungsarbeit leisten: Der Film wurde zwar kein großer Erfolg, gilt heute aber als Klassiker.

Drehbuchautor von „Call me by your name“

In den Achtziger- und Neunzigerjahren galt „Maurice“ als filmisches Pflichtprogramm vieler schwuler Männer. Damals konnte man die Repressalien, der die Hauptfiguren ausgesetzt sind, wohl auch noch ein bisschen besser nachvollziehen als heute. Man könnte sogar sagen, dass „Maurice“ damals den Stellenwert hatte, den „Call me by your name“ heute genießt: Eine zarte, in wunderschönen Bildern eingefangene Liebesgeschichte, die ans Herz geht. Und hier schließt sich auch ein Kreis: Denn niemand anderes als James Ivory schrieb 2017 das Drehbuch für „Call me by your name“ – und erhielt dafür den Oscar.

Mediabook und Stream

„Maurice“ ist als Mediabook erschienen. Die Box enthält sowohl die Blu Ray als auch die DVD des Films. Das Drama ist auch als Stream erhältlich, zum Beispiel bei Amazon Prime.

Foto: Koch Media

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